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LESERMEINUNGEN zum Roman

"heinrich; hanna; gert"

Berlin, September 2003

Lieber Uwe Bolius, funkelnde Septembersonntagsgrüsse aus Berlin, wahrscheinlich ist auch Wien eine leuchtende Schmuckschatulle, habe deinen Roman gelesen, mit dem „chronischen Respekt“ vor dicken Büchern (Wirz kommt nie über 180 Seiten hinaus, eher weniger), schaue mit Sympathie auf die Seelenlandschaft der Protagonisten. Hat Heinrich eine gewisse Ähnlichkeit mit Uwe? Das Thema der Obsession ist spannend, hätte Dich aber als Lektor zu rabiaten Kürzungen und Verschlankungen animiert. Was Heinrich Gert, Gert Heinrich erzählt, ist zu rechschaffen-gründlich, bleibt zu lange auf einer Stelle, das sagt meine Lesernase. Andere werden das anders sehen. Besonders mag ich Hanna, Heinrich und Gert gehen mir ein bisschen auf die Nerven mit ihren Verklemmtheiten und Stilisierungen. Fasziniert hat mich die Alter-Erotik-Sex-Verlangen-Ebene, diese quälende Wirrnis, aber auch der „Frühling im Herbst“. Ich wünsch deinem Roman viele LeserInnen, viel Erfolg, in jeder Hinsicht, sehr herzlich,

Mario Wirz, Schriftsteller, Berlin.

 

Wien, Mai 2003

Lieber Uwe! Ich hab` dein Buch in einem Zug durchgelesen, ich war ja im Krankenstand, und habe es sehr spannend gefunden. Vielleicht auch deshalb, weil ich euch kenne und die Geschichte ja offensichtlich autobiografisch ist. Manchmal allerdings wird man/frau als LeserIn in eine voyeuristische Haltung gedrängt – und ich weiss nicht, ob ich das will. Ich weiss auch nicht, wie es Hanna damit geht, so viele sehr persönliche Dinge quasi in die Öffentlichkeit zu tragen – ich glaube, ich würde das nicht wollen. Macht dir das nichts aus? Aber vielleicht ist es auch notwendig, das Thema Homosexualität in dieser ernsthaften und betroffenen Weise öffentlich zu machen. Danke jedenfalls für eine spannende Leseerfahrung!

Christa Twaroch, Lehrerin, Wien

PS: Liebe Grüsse an Hanna!